Quelle Foto Curt Götz & Leopoldine Konstantin 1917: Wikimedia Bundesarchiv, Bild 183-2008-0128-502 / CC-BY-SA 3.0 |
Am Pfingstmontag (05.06.17) praktiziert um 22.00 Uhr DR. MED. HIOB PRÄTORIUS in einem Hörspiel von Curt Goetz auf MDR Kultur.
In seinem Londoner Bibliothekszimmer sinniert der legendäre Sherlock Holmes mit seinem Freund Doktor Watson über den plötzlichen Tod des bekannten Arztes Hiob Prätorius, der unter ungeklärten Umständen gemeinsam mit seiner Frau ums Leben kam. Dessen Faktotum Shunderson erscheint zu nächtlicher Stunde und berichtet über die letzte Lebensphase des Mediziners.
Prätorius ist ein bei seinen Studenten wie Patienten beliebter Mediziner, der sich ob seiner unkonventionellen Ideen und Methoden in den Reihen der Ärzteschaft nicht nur Freunde macht. Einer jungen Frau rettet er gleich zweifach das Leben. Sie erwartet ein uneheliches Kind, der Vater ist tot, die Schande ist unerträglich - sie versucht, sich das Leben zu nehmen, weil der Arzt sich nicht als Engelmacher betätigen will.
Prätorius ist ein bei seinen Studenten wie Patienten beliebter Mediziner, der sich ob seiner unkonventionellen Ideen und Methoden in den Reihen der Ärzteschaft nicht nur Freunde macht. Einer jungen Frau rettet er gleich zweifach das Leben. Sie erwartet ein uneheliches Kind, der Vater ist tot, die Schande ist unerträglich - sie versucht, sich das Leben zu nehmen, weil der Arzt sich nicht als Engelmacher betätigen will.
Prätorius operiert sie in seiner Praxis und redet ihr nach dem erfolgreichen Eingriff ein, die Schwangerschaft sei eine Fehldiagnose gewesen. Die Notlüge gesteht er später ein - da ist die junge Frau mit ihm verheiratet, der Bastard ein Wunschkind.
Zu diesem Zeitpunkt wird der Mediziner vor die Ärztekammer zitiert und muss sich gegen vielerlei Vorwürfe zur Wehr setzen, was ihm natürlich bravourös gelingt. Auf dem anschließenden Weg in die Oper verunglückt er tödlich.
Shunderson, der mit im Unfallwagen sitzt, wird Zeuge des letzten Gesprächs, das Praetorius mit der jungen Gattin führt. "Warum, Liebling", fragt er seine Frau, "kann ich die Mikrobe der menschlichen Dummheit nicht finden?" Sie antwortet: "Wahrscheinlich, Liebling, bist Du zu dumm dazu." Eine einfache Feststellung, die den Arzt so zum Lachen bringt, dass er das Auto gegen den nächsten Baum setzt. *
BR 1977
Länge: 80'00
Länge: 80'00
Regie: Heinz-Günter Stamm
Bearbeiter: Anke Beckert
Mit: Wolfgang Kieling (Dr. med. Hiob Prätorius), Karin Anselm (Maria Violetta), Harald Leipnitz (Sherlock Holmes), Walter Schmidinger (Dr. Watson), Hans Georg Lahn (Herr Shunderson), Günter Strack (Prof. Dr. Nack), Franz Rudnik (Prof. Spiter), Lina Carstens (Die Großmutter), Kitty de Bruyn (Frau Smith), Karolin van Bergen (Jacky), Hans Caninenberg (Präsident des Ehrenrates), Vera Frydtberg (Die Schwester), Harry Kalenberg (Der Oberarzt), Marlies Compère (Ellen), Michael Hoffmann (Jack), Ute Pötzl (Studentin)
Das Hörspiel DR. MED. HIOB PRÄTORIUS ist auch auf einer Hörbuch-Ausgabe des DAV vertreten, hier sind Details und unsere Kritik nachzulesen.
Das Hörspiel DR. MED. HIOB PRÄTORIUS ist auch auf einer Hörbuch-Ausgabe des DAV vertreten, hier sind Details und unsere Kritik nachzulesen.
Curt Goetz (* 17.11.1888 in Mainz; † 12.09.1960 in Grabs, Kanton St. Gallen, Schweiz) war ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller und Schauspieler und ein Großneffe von George Bernard Shaw. Mit 18 Jahren ging er als Schauspieler zum Theater und kam über Provinzbühnen nach Berlin. 1911 schrieb er sein erstes Stück "Der Lampenschirm", das er "Kein Stück in drei Akten" nannte. Es folgten so bekannte Stücke wie "Ingeborg", "Hokuspokus", "Das Haus in Montevideo" und "Dr. med. Hiob Prätorius". 1923 lernte er in Wien die Schauspielerin Valérie von Martens kennen und "heiratete sie unverzüglich". Sie wurde seine Partnerin auf der Bühne und im Film. 1939 auf einer Amerikareise, vom Krieg überrascht, blieben sie bis zum Herbst 1946 in Beverly Hills. Nach ihrer Rückkehr nach Europa verfilmte Curt Goetz seine Bühnenstücke "Dr. med. Hiob Prätorius", "Das Haus in Montevideo" und "Hokuspokus".